Kitchen Impossible in Odenthal: Tim Mälzer schickt seinen Kontrahenten Philipp Vogel zu Christopher Wilbrand ins Hotel-Restaurant zur Post im Odenthal. Das Restaurant ist seit 2002 mit einem Michelin Stern ausgezeichnet und Philipp darf dort die Bauernente mit Klößen, Rotkohl und Orangenjus kochen. Ein Klassiker, erinnert sich Christopher Wilbrand: „Es ist ein Traditionsgericht bei uns – das gibt es schon seit ich denken kann. Ein rustikales Gericht und dazu gehört eine Menge Know-How“.
Endlich Staffel 10 – die Jubiläumsstaffel mit – Trommelwirbel – Jamie Oliver! Wie lange haben wir darauf gewartet!!! Ich freue mich riesig auf diese spezielle Folge und vergnüge mich solange mit den anderen tollen Rezepten aus der Sendung.
Heute starten wir mit einem Rezept aus der ersten Folge, die am 27.02.2025 ausgestrahlt wird. Ich habe mich in dieser Folge für die Bauernente mit Klößen, Rotkohl und Orangenjus entschieden, da ich das Rezept unglaublich spannend fand. Knödel in Semmelbröseln, Aperol-Orangen und eine Ente die mit Äpfeln und Orangen gefüllt wird – das alles klang so verführerisch für mich, dass ich diese Ente aus Kitchen Impossible unbedingt kochen musste.


Ich habe direkt mit Christopher Wilbrand Kontakt aufgenommen, von ihm das Original-Rezept für die Bauernente mit Klößen, Rotkohl und Orangen-Jus bekommen und drei Fragen zu seiner Teilnahme bei Kitchen Impossible gestellt:
Was ist das Besondere an der Bauernente und warum ist dieses Gericht die perfekte Challenge für Philipp Vogel?
Christopher Wilbrand: „Die Bauernente kommt aus der Region und ist 100% Bio. Die Ente habe ich klassisch zubereitet. Ich weiß, dass Philipp ein Spezialist in Sachen Peking Ente ist.“
Was macht Dich als Koch aus? Wofür stehst Du und was liebst Du an deinem Beruf?
Christopher Wilbrand: „Mich als Koch zeichnen meine Leidenschaft für gutes Essen und die tägliche Herausforderung aus, immer wieder etwas Besonderes auf den Teller zu bringen. Ich stehe für Qualität, Kreativität und Präzision. Was ich an meinem Beruf liebe, ist die Kombination aus Handwerk, Emotion und Teamarbeit – und, dass jeder Tag die Chance bietet, Menschen mit Geschmack und Genuss zu begeistern.“
Was nimmst Du aus der Erfahrung mit Kitchen Impossible für Dich mit?
Christopher Wilbrand: „Es hat mich erstaunt, wie viel man über sich selbst lernt, wenn man daneben steht und zusehen muss wie Phillip völlig aus der Komfortzone geworfen wird. Am Schwersten war es definitiv, nicht einzugreifen oder zu helfen – als Koch will man automatisch mit anpacken, aber genau das auszuhalten war Teil der Herausforderung.“
Christopher Wilbrand kocht im Restaurant zur Post im Odenthal und hält einen Michelin Stern.

Wie schmeckt die Bauernente mit Klößen, Rotkohl und Orangenjus aus Kitchen Impossible?
Ich bin total begeistert vom Rezept. Die Ente wird einfach perfekt und das ist – vor allem – der Füllung zu verdanken. Bisher habe ich Enten immer ungefüllt zubereitet, ab jetzt wird immer gefüllt. Die Aromen der Füllung sind nicht mehr wirklich identifizierbar beim Fleisch, aber trotzdem schmeckt die Ente irgendwie leichter und frischer, wenn ich sie mit meiner bisherigen Zubereitungsart vergleiche.
Der Rotkohl ist sehr besonders – vor allem Vanille und Kakao finde ich hier extrem spannend – beides habe ich noch nie im Rotkohl verwendet.
Die Aperol-Orangen sind ein Game Changer – Christopher Wilbrand sagt es in der Sendung und genauso ist es auch: Durch den Aperol bekommen die Orangen eine gewisse Herbe und heben sich so deutlich von der Sauce ab.
Was für mich aber der absolute Knaller ist: Die Kartoffelklöße nach dem kochen nochmal in Butterbröseln zu wälzen. Ich mache meine Klöße normalerweise mit Grischberla (=Croutons) in der Mitte statt mit Pflaumen, wie es Christopher tut. Der Geschmack von Butter und Brot gehört für mich also zu einem Kartoffelkloß dazu. Was ich an der Knusperschicht außen aber genial finde ist der Crunch – den hat man bei Croutons in der Mitte des Knödels logischerweise nicht. Einzig die Pflaume würde ich das nächste Mal in der Mitte weglassen – Croutons innen und Brösel außen – das ist, da bin ich mir sicher, der Heilige-Knödel-Gral.
Hier findet ihr alle Rezepte, die ich aus Die 10. Staffel Kitchen Impossible nachgekocht habe:
- Bauernernte mit Klößen, Rotkohl und Orangenjus
- Bollito Misto mit 6 Saucen
- Kaninchen all’Ischitana
- Polpette mit wildem Brokkoli | Salsiccia-Fleischbällchen mit wildem Brokkoli
- Pasta alla Norma | Maccheroni alla Norma
- Porchetta
- Baci Panteschi – Tortelle
- Canneloni
- Delizia al Limone
- Kalbsrahmbeuschel mit Chardonnay und Grießknödel
- Paradeiser-Ingwer-Kokossuppe mit geräucherter Äsche
- Kärntner Reindling
- Fava
- Tomato Keftedes mit Tarama
- Bobotie, Gelber Reis, Salat und Bananen-Sambal
- Byrek mit Zwiebeln und Tomate

Zutaten
Für die Ente:
- 1 weibliche Ente (ca. 1,7 kg)
- 1 Apfel
- 1 kleine Zwiebel (ca. 50 g)
- 1/2 Orange
- 1/4 TL Korianderkörner
- 1/4 TL rosa Pfeffer
- 3 Pimentkörner
- 1 kleiner Rosmarinzweig
- 1 kleiner Thymianzweig
- 1/2 TL Salz
- 1 EL neutrales Öl
- 250 ml Wasser
Für 8 Kartoffelklöße halb und halb:
- 900 g mehlig kochende Kartoffeln
- 70 g Kartoffelstärke
- 1 TL Salz
- 15 g Butter
- 2 Hand voll Semmelbrösel
- 8 Backpflaumen
Für den Entenfond:
- 1 Entenkeule
- 1,5 Liter Wasser
Für die Orangenjus:
- 500 g Entenkarkassen (z.B. Flügel, Hals, Knochen)
- 300 g Röstgemüse (Zwiebeln, Karotten, Sellerie)
- 1 EL Tomatenmark
- 50 ml Weißwein
- 1 Liter Entenfond
- 1 Zweig Rosmarin
- 3 Zweige Thymian
- 3 Blätter Lorbeer
- 1 TL weißer Pfeffer
- 10 Körner Piment
- 4 Stück Nelken
- 1 Bio-Orange
- 1 TL Salz
- 1 gestr. TL Stärke
- 20 g Butter
Für die Orangenfilets:
- 2 Orangen
- ca. 50 ml Aperol
Für den Rotkohl:
- 900 g Rotkraut
- 1 EL Puderzucker
- 5 Körner Piment
- 1/2 TL Pfeffer weiß
- 3 Stück Nelken
- 2 Stück Sternanis
- 3 TL Ingwer gerieben
- 1 Blatt Lorbeer
- 1 Zimtstange
- 1 Vanilleschote
- 100 ml Portwein
- 200 ml Rotwein
- 50 ml Holunderbeersaft
- 50 ml Preiselbeersaft
- 2 EL dunkler Balsamicoessig
- 3 EL Preiselbeermarmelade
- 1 TL Kakaopulver
- 2 TL Salz
- evtl. Stärke (ich habe keine gebraucht)
- 60 g Butter
Außerdem
- Zahnstocher zum Verschließen der Ente
- Rosmarin zum Garnieren
Zubereitung
- Die angegebene Menge ergibt eine Bauernente mit Klößen, Rotkohl und Orangenjus aus Kitchen Impossible für 4 Personen.
Fond selbst kochen
- Ich kaufe keine fertigen Fonds, weil diese Zutaten enthalten, die mir nicht gefallen. Entenfond besteht meist aus Hühnerfond mit Entenextrakt und Zuckerkulör – dazu Aromen und Salz. Deshalb habe ich den Fond selbst gekocht und mir dafür zusätzlich zur ganzen Ente noch Entenkeulen gekauft und diese für den Fond ausgekocht.
- Das Fleisch der Entenkeule abschneiden und zusammen mit dem Knochen mit ca. 1,5 Liter Wasser in einen Topf geben und für ca. 3 Stunden auskochen.
Orangenjus
- Karkassen von der Ente scharf anrösten. Anschließend das Röstgemüse in Würfeln zugeben und ebenfalls dunkel rösten, Tomatenmark hinzugeben und anbraten und mit Weißwein ablöschen.
- Mit dem Entenfond aufgießen und eine Stunde köcheln lassen. Erst dann Kräuter und Gewürze (Rosmarin, Thymian, Lorbeer, Piment, Nelken, Pfeffer) zugeben und für eine weitere Stunde (oder auch zwei) köcheln. Anschließend die Sauce abseihen.
- Parallel dazu die Orangenschale abreiben und den Saft auspressen. Beides zusammen in einem kleinen Topf einreduzieren.
- Die Sauce mit dem einreduzierten Orangensaft vermengen und auf ca. 400 ml einreduzieren. Ggfs. die Sauce binden – ich habe dazu einen halben TL Stärke zugegeben. Anschließend mit Salz abschmecken und mit kalter Butter montieren. Die Sauce warm halten.
Ente
- Die Flügel der Ente am ersten Gelenk abnehmen und den Hals abschneiden. Zur Seite legen – die Karkassen werden noch für die Sauce benötigt.
- Apfel, Orange und Zwiebel klein schneiden und in eine Schüssel geben. Rosa Pfeffer, Koriander und Piment im Mörser zerdrücken un mit in die Schüssel geben. Rosmarinnadeln und Thymian zusammen mit Salz und Öl zugeben und alles gut vermischen. Die Ente damit befüllen und mit Zahnstochern verschließen, damit das Aroma der Füllung in der Ente bleibt.
- Die Ente in eine Bratreine legen und rundherum kräftig salzen. Zuerst auf die Brust legen und 250 ml Wasser angießen. (Christopher Wilbrand gießt hier mit Entenfond auf – ich hatte aber nicht so viel Fond gekocht, dass es auch noch für die Bratreine gereicht hätte)
- Im vorgeheizten Ofen (pro kg für ca. 70 Minuten) bei 180°C Ober-/Unterhitze garen. Nach ca. einer Stunde die Ente auf den Rücken drehen, sodass die Brust oben liegt. Nochmal weitere 1,5 bis 2 Stunden garen bis die Haut schön gebräunt ist. Bei mir war die Ente insgesamt fast 3 Stunden im Ofen – die Haut war perfekt knusprig und gebräunt und das Fleisch zart und saftig.
- Die Ente aus dem Ofen nehmen, ca. 15 Minuten ruhen lassen und dann tranchieren.
Rotkohl
- Das Rotkraut fein schneiden (oder hobeln) und mit den angegebenen Zutaten aus der Zutatenliste bis zum Balsamico, vermengen. Über Nacht marinieren oder vakuumieren und für 5 Minuten ziehen lassen. Anschließend in einem Topf zugedeckt für 1 Stunde köcheln.
- Dann Preiselbeeren, Salz und Kakopulver hinzugeben und für eine weitere Stunde zugedeckt köcheln. Dann ohne Deckel solange kochen, bis die Konsistenz der Flüssigkeit dem eigenen Geschmack entspricht. Dann noch die Butter einrühren und ggfs. nochmals mit Salz abschmecken.
Orangenfilets in Aperol
- Die Filets aus den zwei Orangen herausschneiden und in einem Glas mit Aperol bedecken. Über Nacht im Kühlschrank ziehen lassen.
Kartoffelklöße
- Die Hälfte der Kartoffeln mit Schale im Ofen bei 180°C Ober-/Unterhitze für eine Stunde garen. Das geht easy parallel zur Ente. Danach die Kartoffeln etwas abkühlen lassen und pellen. Durch eine Kartoffelpresse drücken oder durch ein Sieb streichen.
- Die andere Hälfte der Kartoffeln über die feine Seite einer Vierkantreibe reiben und mit einem Tuch ausdrücken. Die geriebenen mit den gekochten Kartoffeln in eine Schüssel geben, salzen und verkneten.
- Dann in der Schüssel ein Kreuz machen und ein Viertel der Kartoffelmasse herausnehmen.
- In diese Lücke Kartoffelstärke füllen – so bestimmt Chrstopher Wilbrand die perfekte Menge an Kartoffelstärke in seinen Klößen. Bei mir waren es 70 g.
- Die Kartoffelmasse mit der Stärke zu einem homogenen Teig verkneten und anschließend in 8 Portionen aufteilen. Diese Portionen zu Kugeln rollen und in die Mitte eine Backpflaume drücken. Nochmals schön rund rollen und in siedendem Salzwasser für ca. 15 Minuten garen. Wichtig: Das Wasser darf nicht sprudelnd kochen, sonst kochen die Knödel ab. Die Klöße sind fertig, wenn sie an der Oberfläche schwimmen.
- In einer Pfanne Butter und Semmelbrösel goldbraun rösten und die fertigen Klöße in den Semmelbröseln wälzen.
Anrichten
- Eine Keule (oder Flügel) und eine halbe Brust auf einem Teller anrichten. Den Rotkohl mit einem Servierring platzieren. Einen kleinen Zweig Rosmarin auf die Entenbrust legen. 5 Orangenfilets verteilen, einen Kloß auf den Teller legen und anschließend mit Sauce garnieren.
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