Da hat mich doch direkt wieder ein Gericht aus Kitchen Impossible so angefixt, dass ich mich sofort daran probieren wollte. Tim Mälzer bezeichnete den Cullen Skink als das beste Gericht, das er bisher bei Kitchen Impossible gegessen hatte und ich verstehe die Entscheidung von Nenad Mlinarevic, Tim Mälzer nach Schottland zu schicken. Ich musste den Fischeintopf direkt nachkochen und kann bestätigen, dass diese traditionelle, schottische Fischsuppe eine wirkliche mega leckere Entdeckung ist.
Wer den Fisch nicht selbst räuchern möchte, muss das nicht tun, denn ich habe direkt zwei Varianten des Cullen Skink ausprobiert um herauszufinden, ob sich der Aufwand lohnt bzw. inwiefern sich die beiden Eintopfvarianten unterscheiden. Eins kann ich schon mal sagen, ob selbst geräucherte Scholle oder gekaufte geräucherte Forelle – beide Eintopfvarianten sind wirklich total lecker und unterscheiden sich nur in der Intensität des Fischgeschmacks. Die geräucherte Forelle schmeckt intensiver als die Scholle, aber ist eine tolle Alternative, wenn man sich die Mühe nicht machen möchte.
Kennst Du Matelote?
Der elsässische Fischeintopf aus der aktuellen Kitchen Impossible Staffel stellt Tim Mälzer vor eine Herausforderung. Ich habe das Rezept auch schon veröffentlicht >> Fischeintopf Matelote aus dem Elsass
Cullen Skink with a twist
Der „Cullen Skink with a twist“, wie ihn Ian Watson (Chefkoch des Cullen Bay Hotels und mehrmaliger Gewinner der Cullen Skink World Championship) bezeichnet, wird mit ein paar speziellen Zutaten gekocht, für die ich mir Alternativen überlegt habe. Denn ich persönlich bin kein Fan davon 100 verschiedene Tiegelchen und Gläschen mit speziellen Zutaten zu Hause stehen zu haben, die ich für lediglich ein Gericht benötige.
Die in Bermuda bekannte Port Jelly habe ich einfach durch eingekochten Portwein mit Zucker ersetzt, denn etwas anderes ist eine Portwein Marmelade ja auch nicht.
Statt den im Sherry eingelegten Chili, Knoblauch und Ingwer habe ich etwas Sherry Essig eingekocht und Chili, Knoblauch und Ingwer mit dem Gemüse angedünstet. Das Ergebnis ist ein wirklich unglaublich leckerer Fischeintopf, der süß, salzig und scharf ist und auch ein bisschen Säure enthält – die „4 S“ sind also vorhanden.
Fisch selbst räuchern oder kaufen?
Ich fand die Idee einen selbst heiß geräucherten Fisch in das Cullen Skink zu geben wirklich toll und habe mich deshalb auch gleich daran gemacht meinen Fisch selbst zu räuchern. Ich habe einen tollen >> Räuchertopf von Zwilling*, mit dem ich sehr gerne meine Fische räuchere. Das geht wirklich einfach auf dem eigenen Herd und es schmeckt einfach so viel besser, einen frisch geräucherten Fisch zu essen. Da ich keinen Schellfisch, wie er im Originalrezept verwendet wurde, bekomme habe, bin ich auf ein Schollenfilet ausgewichen. Diese Fische sind sich in Struktur und Geschmack sehr ähnlich und können so wunderbar gegeneinander ausgetauscht werden.
Da mir aber klar ist, dass nicht jeder einen Räuchertopf besitzt bzw. keine Lust hat seinen Fisch selbst zu räuchern (oder sich auch einfach nicht ran traut) habe ich auch noch eine geräucherte Forelle gekauft, wie man sie in jedem Supermarkt bekommt und die eine Hälfte mit dem selbst geräucherten und die andere Hälfte mit dem gekauften Fisch gekocht.
Spannend an diesem Rezepte finde ich, dass der Cullen Skink ohne Fischfond gekocht wird. Man würde Firschkarkasse, Weißwein und das klassische Suppengemüse wie Lauch, Möhren und Sellerie bei einer Suppe erwarten. Bei meiner Recherche ist mir aufgefallen, dass Cullen Skink auch oft mit Garnelen gekocht wird. Die Zubereitung des Rezeptes unterscheidet sich vor allem durch die Wahl der Zutaten, nicht aber durch die Art des Zubereitens.
Mein Fazit: Der selbstgeräucherte Fisch ist sehr viel milder als die geräuchterte Forelle. Das hat zur Folge, dass der Eintopf nur einen sehr leichten Fischgeschmack hat. Der Eintopf mit der Forelle schmeckt viel intensiver nach Fisch und dadurch etwas würziger und rustikaler. Besser oder schlechter – das kann ich nur für meinen persönlichen Geschmack bewerten und ich fand den milderen Cullen Skink mit der selbst geräucherter Scholle ein bisschen feiner.
Alle Fischrezepte aus Kitchen Impossible:
Die anderen Fischrezepte aus der Sendung habe ich hier schon mal für Euch zusammengestellt:
- Bouillabaisse mit Sauce Rouille
- Matelote mit Nudeln (Elsässischer Fischeintopf)
- Ceviche mit Leche de Tigre aus Peru
- Masala Fisch (indisches Fisch Curry)
Zutaten
- 350 g festkochende Kartoffeln
- 200 g Süßkartoffel
- 90 g Zwiebel
- 150 g Lauch
- 2 EL Distelöl (oder anderes neutrales Öl)
- 300 ml Vollmilch
- 150 ml Sahne
- 250 g geräucherter Fisch (Schellfisch, Scholle oder Forelle)
- 15 g frischer Ingwer
- 1 Knoblauchzehe
- 1/2 rote Chilischote
- 20 ml Sherry Essig (ich verwende >>
Sherryessig Reserva* ) - 20 ml Portwein (ich empfehle >>
Graham´s Tawny Port* ) - 2 TL Zucker
- 2 gestr. TL Salz
Zubereitung
- Die angegebene Menge ergibt 2 Portionen.
Gemüse vorbereiten
- Schält die Kartoffeln und Süßkartoffeln und schneidet beides in Würfel. Die Süßkartoffeln habe ich kleiner geschnitten als die Kartoffeln. Die Zwiebeln fein würfeln und den Lauch in Ringe schneiden.
- Ingwer schälen und diesen Knoblauch und Chilischote klein schneiden. Separat zum Gemüse aufbewahren.
Gemüse braten
- Gebt das Öl und das geschnittene Gemüse in einen Topf und dünstet alles für ca. 5 Minuten an. Erst dann kommen Ingwer, Knoblauch und Chili hinzu. Für weitere 5 Minuten dünsten und dann mit Sahne und Milch ablöschen. Auf niedriger Flamme köcheln lassen und schon mal mit Salz würzen. Nach ca. 25 Minuten, wenn die Kartoffeln gar sind, ist der Eintopf fertig.
Port und Sherry einkochen
- Portwein, Sherry Essig und Zucker in einem kleinen Töpfchen solange einkochen bis eine sirupartige Konsistenz entsteht. Dies ist der Ersatz für die Port Wine Jelly (Portweinmarmelade) aus dem Originalrezept. Den eingekochten Sirup zum Eintopf geben und umrühren.
Geräucherten Fisch zugeben
- Zupft den geräucherten Fisch grob klein und vermischt diesen mit dem Eintopf. Zuletzt nochmals mit Salz abschmecken und servieren.
Video
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Wenn ihr den Fisch, wie ich, selbst räuchern möchtet, habe ich hier auch direkt noch ein Rezept parat.
Zutaten
- 150 g Fischfilet Scholle
- 10 g Salz
- 250 ml Wasser
- 1 EL Räucherspähne
Zubereitung
- Mit der hier erklärten Methode könnt ihr bis zu 500 g Fischfilet in einem Räuchertopf (ich habe einen von Zwilling) heiß räuchern.
Fisch beizen
- Zuerst muss der Fisch gebeizt werden. Dazu das Salz im Wasser auflösen und den Fisch darin für ca. 20 Minuten einlegen. Anschließend abspülen und gut abtrocknen.
Fisch heiß räuchern
- Gebt die Räucherspähne in den Räuchertopf und legt die abgetrockneten Fischfilets auf das Gitter. Herdplatte anschalten und warten, bis erste Rauchschwaden aufsteigen. Dann den Deckel schließen und für 10 Minuten räuchern. Deckel abnehmen und den Fisch einfach abkühlen lassen.
Tipps zum Experimentieren
- Wenn ihr mit zusätzlichen Aromen experimentieren möchtet könnt ihr zu den Räucherspähnen auch noch Gewürze wie z.B. Wacholder oder Kräuter wie z.B. Rosmarin mit hinzugeben.
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Cullen Skink im Vergleich: oben der Cullen Skink mit selbst heiß geräucherter Scholle und unten mit gekaufter geräucherter Forelle.
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