Wie werden Erdnüsse angebaut? Wie sieht ein Erdnussfeld aus? Wie wird Erdnussbutter hergestellt? Wie röstet man Erdnüsse? Was steckt alles Gutes in der Nuss? Und warum gibt mir Jimmy Carter die Hand? Fragen über Fragen, die ich euch natürlich beantworten möchte. Zusammen mit 12 Bloggern aus Deutschland, UK und den Niderlanden war ich Mitte September in Georgia (USA) unterwegs um mehr über die Erdnuss, ihre Geschichte und ihren Anbau und die Ernte zu lernen.
Als mich die Einladung vom American Peanut Council im Juni erreichte, war ich komplett von den Socken. Eine Einladung in die Südstaaten der USA – hier war ich noch nie und wollte schon lange mal hin. Um Erdnüsse sollte es gehen und die liebe ich ja eh. Und dann der Knaller: ein Frühstück mit dem ehemaligen Präsidenten Jimmy Carter sollte ebenfalls arrangiert werden. Ich treffe einen US Präsidenten??? Wow!
Aber von vorne… nach einem 9,5 stündigen Flug kommen wir – mehr oder weniger – erledigt in Atlanta an. Der Flughafen in Atlanta ist der größe Flughafen weltweit – trotzdem finden wir uns direkt. Patrick Archer vom American Peanut Council wartet schon auf uns. Bepackt mit vielen leckeren (Erdnuss-)Snacks machen wir uns mit dem Bus auf den Weg nach Americus – 3 Stunden südlich von Atlanta. Hier sind wir mitten drin. Rechts und links von der Autobahn erstrecken sich Wald und Felder – Erdnüsse und Baumwolle werden hier angebaut. Wir sehen Plantagen von Pekanussbäumen und Felder voller Mais.
Wir, das sind Blogger aus Deutschland, den Niederlanden und UK. Schaut unbedingt mal vorbei, denn bei ihnen gibt es auch Geschichten aus Georgia zu entdecken: Gabi (usa-kulinarisch.de), Michaela (herzelieb.de), Steffi (kochtrotz.de), Oliver (livingbbq.de), Ina (inaisst.de), Marina (moinmoje), Azmina (azminanutrition), Elizabeth (Elizabeth´s Kitchen Diary), Sanne (livingthegreenlife.com), Victoria (bestrecipesUK) und Emily (a mummy too).
In Americus beziehen wir das Windsor Hotel – ein herrschaftlicher Kolonialbau, der wie aus einer anderen Zeit zu sein scheint. Irgendwie ist hier in Americus die Zeit stehen geblieben… hier spürt man nichts von Hektik oder dem Großstadt Stress. Zum Abendessen geht es echt amerikanisch zum BBQ – ich esse Steak – ein Genuss. Das können die Amis wirklich grandios: Fleisch!
Frühstück mit Jimmy Carter
Montag Morgen starten wir ganz früh ohne Frühstück, denn das werden wir gleich zusammen mit Jimmy Carter in seiner Heimatstadt Plains einnehmen. In Plains treffen wir in einer Scheune ein und Mr. President ist schon da – so wird er übrigens immer noch genannt. Man bleibt in den USA ein Leben lang Präsident inkl. Personenschutz durch den Secret Service. Letztere ist auch anwesend. Ich weiß nicht, wie die das machen. Aber: man bemerkt sie nicht wirklich. Es ist fast, als hätten sie eine Tarnkappe auf – nur beim bewussten suchen, findet man die Männer.
It´s a Pleasure to meet you Mr. President
Wir stellen uns alle im Halbkreis auf und Jimmy Carter kommt auf uns zu um uns per Handschlag zu begrüßen. Er ist 94 Jahre alt und hat diese Ausstrahlung eines Staatsmannes – ich werde irgendwie erfürchtig und dann streckt er mir seine Hand entgegen um mich zu begrüßen. Ich begrüße ihn mit „It´s a pleasure to meet you Mr. President“ und schon ist der Moment vorbei.
Das Merkwürdige daran war diese kurze Anspannung, weil man merkt: man steht jemandem Gegenüber, der in seinem Leben wirklich etwas erreicht hat. Kennt ihr dieses Gefühl von Respekt und Erfurcht?
Wir setzen uns an die Tische und frühstücken erst mal alle gemeinsam – auch Jimmy Carter. Leider sitzt er nicht mit uns am Tisch. Warum wir uns mit ihm treffen? Gabi hat es so treffend formuliert: „Er ist der berühmteste Erdnussfarmer der Welt.“
Traditionelles Südstaaten Frühstück
Traditionell gibt es in den Südstaaten: Grits. Die geschroteten Maiskörner (ähnlich wie Polenta) werden in Wasser (oder auch Milch) mind. 1 Stunde gekocht und zu einem Brei verarbeitet. Hinein kommen dann gekochte Eier, gewürzt wird mit Salz und Pfeffer – ich bin ganz begeistert von diesem Essen – es schmeckt so authentisch – irgendwie wie Cowboay Essen. Ich kann mir total gut vorstellen, wie die Männer auf den Feldern in der heißen Sonna Georgias sich mit einer großen Schüssel Grits für den Tag stärken. So etwas liebe ich ja – Essen ist Kultur und man kann durch das Genießen der traditionellen Gerichte aus einer Region einiges über die Menschen erfahren. Essen verbindet.
Neben den Grits gibt es noch einen Auflauf aus Eiern und Hackfleisch, der mit Käse überbacken wird. Süße Zimtrollen, Toastbrot, frisches Obst, Marmelade und natürlich: Erdnussbutter. Ich probiere zum ersten Mal Toast mit Erdnussbutter und Marmelade (Erdbeer- oder Traubengelee isst man hier übrigens auf Peanutbutter) – schmeckt gar nicht schlecht. Aber mein Liebling wird es sicherlich nicht werden. Da löffel ich die Erdnussbutter dann lieber pur.
Gut gestärkt erzählt uns Jimmy Carter ein bisschen von seiner Zeit als Erdnussfarmer. Seine Eltern hatten eine Erdnuss- und Baumwollplantage, die er übernommen hatte, nachdem sein Vater starb und bevor er Präsident wurde. Wie wichtig die Erdnüsse ihm und auch den Menschen in dieser Region sind merkt man bei jedem Wort – es ist der Lebensinhalt der Farmer hier. Seine Begrüßungsrede endet er mit den Worten “ Wer die Erdnuss aus Plains bekannter macht ist mein Freund!“ Ok, dann nehme ich das jetzt mal wörtlich – wie Sheldon Cooper nun sagen würde: Jimmy Carter ist mein Freund!
Wissenswertes über die Erdnuss
Im Anschluss verabschiedet sich Jimmy Carter und wir hören drei Vorträge von Frauen aus der Region. Eine Ernährungsberaterin klärt uns über Erdnussallergien auf und wie man diese vermeiden kann: am Besten schon Kleinkindern drei Mal die Woche einen Löffel Erdnussbutter in den Brei mischen. Denn oft sei eine Erdnussallergie lediglich eine Unverträglichkeit die aus einem Vermeiden der Erdnuss resultiert.
Samara, die über Erdnüsse promoviert hat, erzählt uns von den Inhaltsstoffen und was die Erdnuss besonders macht: Ungesättigte Fettsäuren, kein Cholesterin, Antioxidantien und Magnesium. Zudem sind sie reich an Ballaststoffen. Im Vergleich zu anderen Nüssen hat die Erdnuss mehr Eiweiß. 20 g Erdnüsse sollte man am Tag zu sich nehmen, dann hat die Nuss eine gesundheitsfördernde Wirkung.
Casey Cox spricht über ihren Weg als Erdnussfarmerin. Das finde ich besonders spannend, denn die Farmer sind ja diejenigen, die am nächsten dran sind. Sie zeigt uns Bilder von ihrer Farm, erzählt uns, wie sie schon früher mit ihrem Vater auf dem Feld war und wie sie sich dazu entschieden hat, nach ihrem Studium die elterliche Erdnussfarm zu übernehmen.
Besonders wichtig hier im heißen Georgia: die Bewässerung. Es ist Mitte September und wir haben weit über 30°C (es sollen zeitweise noch über 40°C werden). Das Besondere an der Erdnuss: gegenüber allen anderen Nüssen braucht sie am wenigsten Wasser. 4,7 Gallonen pro Unze gschälte Nüsse – zum Vergleich: Mandeln brauchen 80,4 Gallonen pro Unze, Walnüsse 73,5 und Pistazien 18,8. Umgerechnet bedeutet das 627,5 Liter Wasser pro kg geschälte Erdnüsse und bei den Mandeln 10735 Liter pro kg – nein, ich habe hier kein Komme vergessen. Irre, oder?
Stadtrundfahrt durch Plains
Wir machen eine Stadtrundfahrt. Jimmy Carters Nichte führt uns durch Plains, zeigt uns sein Wohnhaus, seine Kirche, seine Schule und sein Wohnhaus. Umringt von hohen Zäunen und Kameras steht sein Haus gut beschützt in mitten eines großen Parks. Jimmy Carter war schon immer ein bescheidener Mann – das wird beim Blick auf sein Wohnhaus deutlich. Es ist ein einfaches, typisches Südstaatenhaus – das Haus des Secret Service gleich nebendran ist mindestens doppelt so groß. Als wir auf unserem Trolley dem Haus näher kommen geht wie von Geisterhand vorsichtshalber mal das große Eisentor zu – da war der Secret Service wieder am Werk.
Zurück im Ortszentrum bekommen wir gezeigt wie man hier Truthahn zubereitet. Dieser wird in Einzelteilen einfach im heißen Erdnussöl frittiert. Richtig lecker schmeckt das Fleisch und wider erwarten gar nicht nach Erdnuss. Neben dem Frittierten Truthan bekommen wir noch Sandwiches, Salat und einen göttlichen Erdnussbutter Pie serviert.
Wir haben nun ein bisschen Zeit durch Plains zu schlendern und die Shops zu durchforsten – ich kaufe Erdnüsse und bummle durch den Antikladen. Dann geht es auch schon zurück nach Americus, wo wir zum Abendessen im Hotel erwartet werden.
Beim Dinner sitzen wir mit Erdnussfarmer Donald Chains und seiner Frau am Tisch und fragen ihn aus. Es stellt sich heraus, dass er einer der besten Farmer hier in der Gegend ist, denn er stellt das Saatgut für die anderen Erdnussfarmer her: Erdnüsse. Die Nüsse sind gleichzeitig die Samen für die nächste Pflanze. Hätte ich nicht gewusst – aber eigentlich logisch. Am Donnerstag, erzählt uns John, werden wir ihn auf seiner Farm besuchen und sein Erdnussfeld sehen. Darauf freue ich mich jetzt schon.
Der nächste Tag beginnt mit einem traditionellen Frühstück im Hotel – es gibt Grits, gebratenen Speck, Brötchen und Marmelade. Und natürlich: Eiswasser – zum Frühstück. *lacht*
Tara Foods | Peanutbutter Fabrik
Heute steht die Beischtigung einer Erdnussbutter Fabrik an. Wie wird die Erdnussbutter hergestellt, worauf muss man achten? Das werden wir heute erfahren.
Wir fahren zu Tara Foods, einer der größten Hersteller für Erdnussbutter in den Staaten. Wir beginnen die Tour mit einer Verkostung – rund 10 verschiedene Erdnussbutter Rezepturen stellt Tara Foods her und exportiert in verschiedene Länder. In Mexiko z.B. muss die Erdnussbutter besonders süß sein. In Europa mag man die Erdnussbutter am liebsten mit wenig oder gar keinem Zucker oder sogar nur mit einer Prise Salz. Der absolute Verkaufshit ist eine cremige Erdnussbutter mit 6% Zucker. Wir probieren uns durch alle Sorten durch und finden unsere Favoriten – wir sind uns gar nicht einig. Jeder mag eine andere Sorte lieber. Mein Herz schlägt für die Erdnussbutter ohne Zusätze. Der pure Erdnussgeschmack zum aufs Brot streichen oder kochen.
Dann geht es in die Fabrik – leider ist es hier nicht erlaubt Fotos zu machen, deshalb kann ich Euch nur erzählen, was dort passiert.
Die Erdnüsse kommen schon geschält in der Fabrik an. Der erste Schritt ist dann immer das Rösten, denn dadurch entfalten die Erdnüsse erst ihren Geschmack. Je nachdem, wie die Erdnussbutter am Ende schmecken soll muss die Röstung angepasst werden. Geröstet wird übrigens mit heißer Luft in einer Rösttrommel aus Metall. Erst danach werden die Erdnüsse gemahlen und zu Erdnussmus verarbeitet. Besonders spannend fand ich hier den Fakt, dass die Erdnüsse vor dem Rösten geteilt werden und der kleine Knubbel zwischen den zwei Erdnusshälften entfernt wird. Warum? Zwei Gründe. 1. Der kleine Knubbel würde die Löcher der Rösttrommel verstopfen, sodass die Erdnüsse nicht mehr geröstet werden können und 2. würde dieser die Erdnussbutter bitter machen.
Nachdem die Erdnüsse zu Mus vermahlen sind wird dieses mit Zucker, Salz und/oder gehackten Erdnüssen vermengt. Durch die gehackten Erdnüsse entsteht dann die crunchy Erdnussbutter. Erdnussbutter ganz ohne Zusätze gibt es natürlich auch.
Herkunftssiegel | American Peanut Counsil
Erdnussbutter aus original USA Erdnüssen erkennt man übrigens daran, dass sie mindestens zu 90% aus diesen besteht. Das „USA Quality Label“ zeigt, dass es sich hierbei um ein originales Erdnussbutter Prorukt aus den USA handelt. Achtet beim Einkaufen mal darauf. Es gibt viele Erdnussbutter Hersteller die Anhand des Verpackungsdesigns suggerieren, es handle sich um ein amerikanisches Produkt, dabei tut es das gar nicht. Das Siegel schafft hier Klarheit.
Nach der Führung bekommen wir noch einige Paletten Erdnussbutter mit und decken uns ein. Am Ende werde ich 12 Gläser Erdnussbutter mit nach Hause nehmen. Gut für Euch, denn einige davon verlose ich an Euch.
VERLOSUNG Erdnussbutter – beendet
Nachdem ich aus den USA so viel leckere Erdnussbutter mit nach Hause gebracht habe, dass ich sie in diesem Leben vermutlich gar nicht verbrauchen kann, möchte ich Euch eine Freude machen.
Ihr habt die Chance auf ein Paket mit drei leckeren Peanut Butter Produkte, die es bei uns nicht zu kaufen gibt. 425 g Aladino Suave & Dulce und 340 g Aladino Trocitos ( Erdnussbutter für den mexinakischen Markt) und ein Glas Kroger Crunchy Peanut Butter 453 g.
Um an der Verlosung teilzunehmen kommentiert auf foodundco.de unter diesem Blogpost und beantwortet mir dabei die Frage:
Wie esst ihr Erdnussbutter am liebsten?
Ich bin schon gespannt auf eure Vorlieben und Ideen.
Für die Gewinnausschüttung braucht ihr eine Postadresse in Deutschland und müsst über 18 Jahre alt sein. Die Verlosung läuft von heute 04.11.2019 bis 06.11.2019 um 22 Uhr. Die Verlosung ist beendet. Herzlichen Glückwunsch an Peter!
Lake Blackshear Resort
Nach dem Fabrikbesuch fahren wir weiter zum Lake Blackshear in Cordele um dort die nächsten beiden Nächte zu verbringen und im Rahmen der American Peanut Counsil Konferenz noch mehr über die Erdnuss Industrie zu erfahren.
Bei der Ankunft am See haben wir in Georgia 38°C – höchste Zeit für ein erfrischendes Bad im See. Denkste – der See hat Badewannen Temperatur und zu allem Überfluss warnen uns dann auch noch Schilder vor den Aligatoren. Wir stürzen uns aber trotzdem in die Fluten.
Shrimps and Grits
Beim Abendessen im Resort probiere ich ein sehr traditionelles Gericht aus Georgia „Shrimps and Grits“. Die Grits werden mit Milch gekocht und mit Käse verfeinert. Dazu gibts gebratene Paprika und Zwiebeln und natürlich gebratene Garnelen – hier im Resort kommt auch noch eine pikante Wurst ins Gericht. Ich liebe es. Es ist ganz einfach zuzubereiten und schmeckt herrlich.
Während wir uns unser Essen schmecken lassen geht draussen die Sonne unter – Zeit das Essen zu unterbrechen, denn diese Aufnahmen kann man sich einfach nicht entgehen lassen!
Peanut Research Lab
Am nächsten Tag starten wir nach dem Frühstück gemeinsam mit den Teilnehmern der Konferenz. 200 Menschen aus der Erdnussindustrie (Farmer, Verarbeiter, Organisationen).
Wir besuchten das Peanut Research Lab in Dawson bei 41°C. Seit 1965 wird in den Laboratorien daran geforscht die Erdnuss und ihre Bedürfnisse besser zu verstehen und Methoden in der Landwirtschaft zu verbessern. Wie kann die Bewässerund effizienter gestaltet werden? Wie können die Erdnüsse gegenüber Krankheiten und Pilzen robuster gemacht werden? Wie kann die Klassifizierung bzw. die Probenentnahme aus einer Ladung Erdnüsse besonders genau erfolgen? Diesen Fragen und noch vielen mehr geht man hier nach.
Typisches Südstaaten Mittagessen
Zum Mittagessen fahren wir zusammen mit den anderen Teilnehmern in den Terrell County Livestock Pavillion zum Mittagessen. In der großen Halle wird das Buffet aufgebaut. Echt amerikanisch: Mac and Cheese, Rinderbraten, gegrilltes Hähnchen, Bohnen und Möhren und zum Dessert Bundt, Banana Pudding und Fruchspieße. Ich bin total begeistert von dem Essen, weil es so wahnsinnig authentisch ist. Auch, wenn mir der Bananapudding viel zu süß ist, der Braten und die Mac and Cheese sind wirklich göttlich (obwohl sie in wegwerf Aluwannen serviert werden) und schmecken genauso, wie ich es mir bei einer Südstaaten Familie zu Hause vorstelle.
Peanut Buying Point
Im Anschluss fahren wir zum Sasser 520 Peanut Buying Point, hier werden die Erdnüsse direkt nach der Ernte angeliefert, getrocknet, klassifiziert und eingelagert. In der großen Halle liegt ein riesiger Erdnuss-Berg. Dieser Berg Erdnüsse wiegt ca. 600 Tonnen und ist 2,5 Millionen Dollar Wert. Beeindruckend, oder? Wie gerne würde ich diesen Berg hinaufklettern und in Dagobert Duck Manier den riesigen Berg Erdnüsse laut jubelnd hinunterrutschen.
Die nächste Station ist Golden Peanut, eine Peanut Shelling Company. In dieser Fabrik werden die Erdnüsse geschält und dann an Weiterverarbeiter verkauft, wie z.B. Tara Foods, die wir am Anfang besichtigt haben. In der Fabrik selbst dürfen wir leider nicht fotografieren.
Der Prozess ist aber relativ einfach: Säuberung (hier werden Steinchen, Rankenfragmente und sonstiges Fremdmaterial entfernt), Schälen (die Erdnüsse werden durch ein Lochgitter gedrückt gepresst und dadurch geschält). In Windkanälen werden die Erdnüsse anschließend von den Schalen getrennt. Die Erdnüsse werden dann noch nach Größe sortiert und verpackt.
Die Schalen werden übrigens nicht weggeworfen, sondern weiterverarbeitet. Teilweise z.B. zu Tierfutter.
Low Country Boil
Zurück im Resort erwartete uns ein typisches Südstaaten BBQ, das Low Country Boil.
Hier werden Kartoffeln, Maiskolben, pikante Würste und Shrimps in einem würzigen Sud gekocht und dann (eigentlich) auf einem großen Tisch ausgebreitet. Jeder nimmt sich, was er mag, puhlt die Shrimps selbst am Tisch und dippt sie in die Spezialsauce: Ketchup und frisch geriebener Merrettich. Der Dip klingt vielleicht erst mal merkwürdig, aber: wow, war das lecker. Wir haben uns alle die Bäuche maximal vollgeschlagen und das, obwohl uns im Anschluss auch noch massenweise leckeres Eis erwartete. Natürlich die leckersten sorte mit Erdnüssen!
Besuch eines Erdnussfeldes
Auf den letzten Tag freute ich mich schon die ganze Zeit besonders, denn heute sollte es endlich auf das Erdnussfeld von Farmer Donald Chains gehen.
Wir dürfen mitten aufs Feld und uns ansehen wie die Erdnüsse wachsen und wie sie geerntet werden. Beeindruckend, wie riesengroß die Felder hier sind.
Erdnüsse reifen übrigens von Juli bis September. Gepflanzt werden sie nach dem letzten Frost im April/Mai wenn die Bodentemperatur ca. 20°C beträgt. Die Samen (Erdnüsse) werden 4 bis 5 cm tief in Reihen auf das Feld gepflanzt. Mit einem Abstand von ca. 10 bis 15 cm.
Nach 200 frostfreien Tagen, an denen warmes Wetter herrscht und die Erdnüsse genügend Feuchtigkeit bekommen haben können die Erdnüsse geerntet werden.
Da man nicht jedes Jahr Erdnüsse auf dem gleichen Feld pflanzen kann, bestellen die Farmer ihre Felder in einer dreijährigen Fruchtfolge. Neben Erdnüssen werden vor allem Baumwolle und Mais gepflanzt.
Übrigens fühlen sich auch Alligatoren in den Erdnussfeldern sehr wohl, sofern diese in der Nähe eines Gewässers liegen. Donalds Farm war hier zum Glück sicher.
Um die Nüsse zu ernten: Die Erdnüsse werden aus dem Boden gehoben und dann umgedreht für zwei bis drei Tage an der Sonne getrocknet.
Die Erdnüsse werden dann eingesammelt und die Ranken auf dem Feld zurück gelassen um dem Boden wieder Nährstoffe zuzuführen. Und dann? Auf der Farm werden die Erdnüsse direkt kontrolliert und dann geht es zu all den Verarbeitungsstationen, die wir uns im Vorfeld angesehen haben.
Gekochte Erdnüsse
Von einer Spezialität muss ich Euch unbedingt noch erzählen: gekochte Erdnüsse. Hier werden die Erdnüsse nicht geröstet sondern in der Schale in Salzwasser gekocht. Der Geschmack erinnert mich sehr an Maroni. Wenn ihr also Erdnüsse in der Schale kaufen könnt, die noch nicht geröstet sind, dann probiert das doch einfach mal aus. Ein leckerer Snack. Donald erklärt uns, dass die Erdnüsse ca. 30 Minuten in Salzwasser gekocht werden müssen.
Das Highlight der Tour war dann auch gleichzeitig der Abschied, denn vom Feld ging es leider direkt zum Flughafen. Also, verabschieden wir uns von den Erdnussfeldern… und entdecken auf dem Rückweg noch eine Herde Kühe und Vögel, die es sich in der heißen Sonne Georgias unter der Feldbewässerung gemütlich machen.
Vielen herzlichen Dank an den American Peanut Counsil für die Einladung zu dieser tollen Reise. Ich fand es so spannend zu sehen und zu erleben wie Erdnüsse angebaut und weiterverarbeitet werden.